28.01.2005 - Persönliche Info-Quellen sind am wertvollsten, offiziellen wird weniger vertraut.
Meinungsführer in USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Brasilien, China und Japan misstrauen Regierung, Wirtschaft und Medien und setzen mehr auf persönliche Informationsquellen und individuelle Netzwerke, um Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. Dies ergibt das sechste Edelman Trust-Barometer, eine jährliche Umfrage unter 1500 Meinungsführern in aller Welt.
Daraus geht hervor, dass „Menschen wie du und ich“ als Empfehler einen starken Glaubwürdigkeitszuwachs verzeichnen, sowohl in den USA (von 22 Prozent im Januar 2003 auf 56 Prozent im Januar 2005) als auch in Europa (von 33 Prozent im Januar 2003 auf 53 Prozent im Januar 2005). Weniger als ein Drittel der Meinungsführer haben dagegen Vertrauen in die Aussagen von CEOs oder CFOs. NGOs genießen mittlerweile in allen Märkten außer China den Status als vertrauenswürdigste Institution sind – und haben insbesondere in den USA deutlich an Vertrauen zugelegt (von 36 Prozent in 2001 auf 55 Prozent in 2005).
Deutschland zeigt dabei im Ländervergleich das geringste Vertrauen (19 Prozent) in die Regierung. Auch im Hinblick auf das Vertrauen in die Unternehmen liegt Deutschland hinten. Nur 33 Prozent vertrauen ihren Wirtschaftsführern, immerhin 6 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Im Gegensatz dazu erfreuen sich Unternehmen in Brasilien des Vertrauens von 67 Prozent der Befragten, in den USA von 48 Prozent.
Edelman Deutschland-Geschäftsführerin Cornelia Kunze: „Es ist Fakt, dass Unternehmen auf dem deutschen Markt härter für Vertrauen werben müssen als auf anderen Märkten – unabhängig davon, ob ihr Headquarter deutsch ist oder nicht.“
Quelle: horizont.net 27.01.2005