09.01.2019 - Studie zeigt: Vertrauen, Stories, Messenger Marketing werden als die Erfolgsfaktoren für wirkungsstarke Social Media Strategien angesehen
Hootsuite hat seinen Social Media Trends Report 2019 vorgestellt. Dazu wurden im 3. Quartal 2018 mehr als 3.000 Businesskunden von unterschiedlicher Unternehmensgröße befragt. Zusätzlich wurden die Ergebnisse durch Einzelinterviews mit Branchenexperten sowie Publikationen und Daten relevanter Drittanbieter ergänzt. Demnach gilt es, fünf Trends zu beachten.
1. Um Vertrauen werben
Die Skandale und Krisen der sozialen Medien im vergangenen Jahr (Cambridge Analytica Skandal, Weitergabe sensibler Nutzerdaten entweder an oder durch Facebook, virale Verbreitung von Fake News u.a.) hat dazu geführt, dass der normale Nutzer skeptischer geworden ist. Laut dem Edelman Trust Barometer 2018 ist das Vertrauen der User in Social Media-Plattformen um ganze 60 Prozent gesunken. Auch Influencer sind im Ansehen gefallen, aufgrund des häufigen Einsatzes von Bots, des Kaufs von Fake Followern, gekauften Meinungsäußerungen oder schlichtweg schlechter Werbeinhalte. Die Folge: echte Freunde, Bekannte und Familie genießen in Social Media wieder einen höheren Stellenwert, wenn es um Meinungen geht und die ‚magische‘ KPI wandelt sich von Followern oder Likes hinzu hochwertigem Engagement, also einem gewissen Qualitätsanspruch an Follower.
Nutzer teilen ihre Daten also nicht mehr derart bedingungslos mit jedem wie bisher, es gilt zunehemnd, erst ihr Vertrauen zu gewinnen und einen Mehrwert zu liefern. Nicht mehr Content alleine zählt, sondern auch der Kontext. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie mehr hochpersonalisierte Inhalte bereitstellen müssen, die sich auch authentisch vermitteln müssen.
2. Stories erobern die Kommunikation
Der signifikante Erfolg des Story-Formats über die sozialen Plattformen hinweg, zeigt, dass Storys für erfolgreiche Kommunikation immer wichtiger werden. Kurze temporäre Inhalte in Form von Slideshows erobern Social Media. Derzeit kommunizieren allein in der Facebook-Familie (Facebook, WhatsApp, Instagram, Messenger) bereits mehr als eine Milliarde Nutzer täglich mit Stories, um Inhalte mit ihren Followern zu teilen. Zudem werden Stories den Feed als bevorzugte Möglichkeit Inhalte zu teilen laut TechCrunch überholen:
Täglich aktive Nutzer des Stories-Formats auf Social Media (Auswahl). © TechCrunch
Stories sind weniger als weiteres Format zu werten, sondern repräsentieren eine Weiterentwicklung des Nutzerverhaltens, da visueller Content extrem an Bedeutung gewonnen hat und Inhalte schneller und oberflächlicher konsumiert werden (ähnlich seinerzeit wie Focus versus Spiegel im klassischen Mediabereich) – Stories erfüllen genau das.
Unternehmen/Marken müssen also Stories investieren, die authentisch, unmittelbar und persönlich zu wirken haben, um Akzeptanz zu finden. Gerade Inhalte von Unternehmen sollten nicht zu glatt wirken, stattdessen lieber realistisch. Stories ergänzen und nehmen zu, bedeuten aber nicht, dass gänzlich auf hochwertigen Content zu verzichten ist, aber der Schwerpunkt verschiebt sich.
3. Steigender Wettbewerb bei Paid Social
Social Media Werbebudgets sind allein in 2018 um 32 Prozent gestiegen. Das bedeutet: Social Media ist gesättigt von Werbeanzeigen, es wird immer schwieriger, mit werblichen Botschaften durchzukommen. Um aus diesem Grundrauschen der Kommunikation herauszustechen, müssen Unternehmen nicht nur mehr Geld investieren, sie müssen sich vielmehr auch von der Qualität ihrer Botschaften und deren kreativen Umsetzung von ihren Mitbewerbern abheben. Für eine a priori Wirkungssicherung werden vermehrt Pretests (z.B. A/B-Tests) eingesetzt. Zudem gewinnt eine intelligente Zielgruppenstrategie noch mehr an Bedeutung, um das gewünschte Publikum gezielt anzusprechen. Das übergeordnete Ziel ist dabei die Erhöhung des Engagements mittels aktivierender Diskussionen und Interaktionen. Es ist also sehr viel mehr in persönliche Ansprache zu investieren und es gilt, seiner Community einen deutlichen Mehrwert zu liefern.
4. Social Commerce wird massentauglich
Shopping und Social Media werden zusammenwachsen, eine Kaufabwicklung innerhalb der Plattformen wird kommen.Die Entwicklung neuer Technologien werden die Lücke zwischen Social und E-Commerce schließen. Auf Instagram ist es bereits möglich, direkt von der Produktsuche zur Kasse zu gehen, Buyable Pins auf Pinterest steigern die Conversion-Rates merklich und auch Facebook ist mit Marketplace in den E-Commerce bereits eingestiegen. Zu beachten werden auch die Entwicklungen auf YouTube sein, denn Video ist weiterhin ein beliebtes Mittel für Erklärvideos, Unboxing oder Demos.
5. Messenger Marketing auf dem Vormarsch
Last but not least wird auch das Messenger Marketing in 2019 an Relevanz gewinnen. Mehr als 5 Milliarden Menschen weltweit nutzen monatlich heute bereits die führenden Messenger Apps. Damit nutzen nicht nur mehr Menschen Messenger-Dienste als Social Networks, auch gibt es hier einen Unterschied zwischen dem Teilen öffentlicher und privater Inhalte: Während wir auf Social Dinge teilen, die mitunter weniger privat sind, sind wir in den Messengern sehr viel privater unterwegs. Eine Studie konnte belegen, dass neun von zehn Verbrauchern durchaus gern via Messenger mit Unternehmen kommunizieren würden. In den USA hat sich der Kanal bereits für den Kundendienst durchgesetzt.
Quelle: onlinemarketing.de