02.11.2009 - Erste Ergebnisse der PerMess-Studie zur Marketing-Leistung von Messeständen

Die PerMess-Studie analysiert und bewertet Messestände von Unternehmen hinsichtlich ihres Aufwandes und ihrer Marketing-Performance.
Begonnen wurde die Studie der Hochschule Amberg-Weiden und der IRKU: GmbH &CO.KG im April 2009. Mittlerweile wurden knapp 400 Messestände in 13 Branchen auf 11 Fachmessen analysiert und ausgewertet, so dass nun erste statistisch repräsentative, belastbare Resultate vorliegen.

Zur Studie:
Zugrunde liegende Arbeitshypothesen und Untersuchungsziel:

  • Verändern sich Messeauftritte in der Krise?
  • Werden Kostensenkungen sichtbar? Wenn ja, wo wird gespart?
  • Werden Botschaften klarer, Nutzenversprechen kompetitiver, das Marketing aggressiver?
  • Was leisten die Messestände überhaupt?

 

Untersuchungsaufbau

  • Vor-Ort Analyse von Messeständen auf verschiedenen Fachmessen
  • Ausschluss von Gemeinschaftsständen (Verbände, Kommunen), Themenforen und Kleinstparzellen
  • Fester Bewertungskatalog mit Aufwands-und Leistungskriterien von Messeständen
  • Bewertung ausschließlich durch langjährig erfahrene Messe-und/oder Marketingexperten

 

Orientierungsrahmen

  • Neukundengewinnung als von Ausstellern stets genanntes Beteiligungsziel
  • Durchschnittliche Kostenverteilung von Messeständen gem. AUMA-Untersuchungen
  • Typologie der Besucherwünsche (AUMA) als Leistungsmaßstab für Messestände

 

Status

  • Start 04/2009; Stand 10/2009: 380 analysierte Messestände;
  • 11 Fachmessen; 13 Branchen; installiertes Messestandvolumen ca.
  • 55 Mio. Euro

 

Bisherige wesentliche Erkenntnisse
Kosten

  • Deutlich sichtbare Leerstände durch Beteiligungsabsagen von Ausstellern
  • Bei vielen Ausstellern deutliche Kostensenkungen (bis zu -50%) bei Standbau, Nebenkosten und Personal
  • Insbesondere weniger Obergeschosse, weniger Exponateaufwand, weniger Showelemente, weniger Mafo, weniger Begleitkommunikation

 

Leistung

  • Keine erkennbaren Leistungssteigerungen
  • Insbesondere gibt es weiter selten klare Nutzenversprechen
  • kein aggressiveres Marketing
  • nur etwa jeder 10. Stand verwendet Buzzwords wie „Neu“, „Neuheit“ oder „Innovation“
  • Meist wird immer noch das gesamte Produktspektrum gezeigt, anstatt gezielt auf Highlights zu setzen
  • Aussteller-Marke ist oft unterrepräsentiert; starke Marken wirken als Besuchermagnet
  • Exponate verbleiben meist in visueller Austauschbarkeit, wenig Differenzierung

 

Defizite
Die größten Leistungsdefizite sind

  • meist kraftlose Botschaften (Marken-und Exponateebene)
  • Kernbotschaften werden kaum sichtbar, geschweige denn attraktiv inszeniert
  • keine Konzentration auf attraktive Exponate und Highlights
  • zu passives Standdienstpersonal; jeder 10. bemerkt Besucher nicht oder sieht sogar bewusst weg;
  • viele Standdienstler beschäftigen sich lieber mit KollegInnen, Laptop, Handy oder Nahrungsaufnahme;
  • konventionelle Standdienstschulung scheint nicht (mehr) zu greifen.

 

Bild: Verteilung der Messestände hinsichtlich Aufwand und Marketing-Leistung, 233 aus 380 Messeständen

Copyright-Hinweis
Bitte beachten Sie: Die Studie „PerMess–Messeperformance“ ist Idee und geistiges Eigentum von Prof. Ralph E. Hartleben, IRKU GmbH & Co.KG/Hochschule Amberg-Weiden (Herausgeber). Jeder Auszug aus den dargestellten Resultaten oder wie auch immer geartete Vervielfältigung oder Weitergabe von Inhalten oder jede anderweitige Verwendung der Untersuchungsdaten ist ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung seitens des Herausgebers untersagt und stellt eine Verletzung des Urheberrechts dar.

 


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